1. Ackerbrief 2023

Nachdem der Winter mehr aus Reparaturen, kleinen Bauprojekten, Öffentlichkeitsarbeit und Krafttanken bestand, geht endlich die gärtnerische Arbeit wieder los. Auf dem Feld sind die Frühkartoffeln gelegt, die ersten Frühlingszwiebeln gesteckt, Radieschen, Rettich und Erbsen gesät. Außerdem sind die Beete für Frühmöhre, Frühkohl und mehrere Zwiebelbeete schon vorbereitet. Das Zwiebelstecken geht nach Ostern schon los.

Der Unterstand für die Brandiser Ausgabe ist fast fertig vergrößert und erstrahlt bald in neuem Glanz. Das größere Bauprojekt, unser Feld-Stromanschluss zum Betreiben der Brunnenpumpe hatte sich vonseiten des Stromanbieters verzögert, jetzt ist der Auftrag aber bei der Baufirma gelandet. Also heißt es nun Daumendrücken, dass die Materiallieferungen schnell da sind und es losgeht mit der Installation.

Im März hat das Anbauteam mit Frida als neuem Azubi übrigens Zuwachs bekommen – Herzlich Willkommen und schön, dass Du dabei bist.

Der Feldrundgang am Palmsonntag war, wie unten zu sehen, gut besucht: Neue und bekannte Interessierte haben die Pläne zur diesjährigen Beetbelegung erfahren und den Acker einmal umrundet.

Übrigens: Letzten Herbst hatte eine Masterstudentin der HU Berlin unser Bodenleben (Regenwurmanzahl und -masse), die Bodenverdichtung und den Humusgehalt untersucht, im Vergleich zu drei anderen Solawis. Die Ergebnisse waren sehr erfreulich: Beim Humusgehalt und der Regenwurmmasse pro m² liegen wir vorn. Marians Übersetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse: „Wir haben den meisten Humus und die dicksten Regenwürmer.“ Das spornt an, noch mehr Bodenaufbau zu betreiben, wir scheinen ja auf dem richtigen Weg zu sein, mit dem Verzicht auf Traktor und Co. 🙂

In den Stünzer Gärten ist das kleine Glasgewächshaus längst wieder in Betrieb für die Jungpflanzenanzucht: Kohlrabi, Mangold, Salate, Paprika wachsen, um nach und nach verpflanzt zu werden. Außerdem haben wir für den Jungpflanzenstand beim Sehliser Via Campesina Fest am 22.04. schon ein paar Kräuter und Weiteres getopft, um dort zusammen mit Kleine Beete und Ackerilla ein vielfältiges Angebot bereitzuhalten.
Die ersten Stünzer Beete wurden vorbereitet, der Topinambur steckt schon. Und die Möhren-Erdmiete, die als Winterlager gute Dienste geleistet hatte, ist zurückgebaut, denn die Möhrenvorräte gehen dem Ende zu.
Am 25.03. hat außerdem eine sehr erfolgreiche Gemeinschaftsaktion inkl. Mittagessen bei Mitgliedern um die Ecke mit an die 15 Teilnehmer*innen stattgefunden: Es wurden Blumenbeete in den Gärten gejätet, neuer Holzhäckselmulch aus Brandis auf dem Boden im Ausgabegarten verteilt, viel Kompost gesiebt und nach Brandis transportiert. Den haben wir direkt als Düngematerial für die Frühkartoffeln verwenden können. Außerdem gab es kleine Umgestaltungen im Ausgabegarten 1, um einen Vegu-Infokasten für Neuigkeiten an der Wand anzubringen.

Zurzeit versorgt die Vegutopia um die 50 Haushalte. Durch Umzug u.ä. waren über die letzten Monate einige Menschen aus-, aber gleichzeitig auch einige Menschen eingetreten, sodass die Anzahl stabil blieb. Allerdings bräuchten wir, wie bei der letzten Finanzbietrunde erklärt, dringend einen Mitgliederzuwachs, um den Jahres-Etat stabil zu halten.
Eine tolle Nachricht: Zum Mai treten einige neue Haushalte als schon formierte Gruppe in die Vegu ein und mit ihnen gibt es dann eine selbstorganisierte neue Ausgabestation im Leipziger Osten. Weitere Infos darüber gibt es demnächst.