Wie jedes Jahr lag auch diese Saison ein Schwerpunkt der gärtnerischen Vereinsarbeit auf der Vermehrung von Saatgut für den Eigenanbau.

Denn: Durch die Nutzung samenfester Ökosorten und den Verzicht auf Hybride lassen sich viele Pflanzen unter den richtigen Bedingungen ohne Probleme weitervermehren.

Dieses Jahr haben wir z. B. neues Zwiebelsaatgut für die nächsten Steckzwiebeln, genauso wie neue Steckzwiebeln aus dem Saatgut von letztem Jahr gewonnen. Außerdem wurde je eine Salat- und eine Spinatsorte zum Ausblühen stehengelassen und das Saatgut danach gesammelt und gereinigt. Als Besonderheiten wurden die Steirische Käferbohne und die Trockenbohne Dalmatin, sowie die bienenfreundliche Cosmea vermehrt.

Wieso wir uns die Arbeit machen?
Weil die Pflanzen sich so Jahr für Jahr besser an den Standort mit seinen Wetter- und Bodenbedingungen anpassen und wir zum Erhalt der genetischen Vielfalt beitragen. Wir machen uns außerdem unabhängig von großen Agrarkonzernen wie Bayer-Monsanto, welcher inzwischen 1/3 des weltweiten kommerziellen Saatgutmarkts beherrscht. Stattdessen erhalten wir manche Sorten selbst und bekommen das restliche Saatgut von z.T. kollektiv betriebenen ökologischen Saatgutproduzent*innen wie Bingenheimer Saatgut, Dreschflegel oder Reinsaat.
Genaueres über die weltweite Entwicklung der Eigenvermehrung und Kommerzialisierung von Saatgut gibt es hier bei der Heinrich-Böll-Stiftung zu lesen. Wieso es so wichtig ist, die genetische Vielfalt von Nahrungspflanzen zu erhalten, steht auch auf dieser Seite der Longo mai Initiative.

Und wenn Du jetzt neugierig geworden bist und Saatgutvermehrung selbst ausprobieren möchtest, dann schau Dir doch diese tollen Lehrfilme über verschiedenen Gemüsearten und ihre Vermehrung an!


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