Liebe Gemüsler,
natürlich kommt der aktuelle Bericht erst jetzt, weil in den letzten zwei Monaten auf dem Feld rein gar nichts passiert ist. Nichts ist gewachsen, niemand war draußen und und nichts hat sich verändert. Abgesehen von ein oder zwei Dingen, die ich nun versuche halbwegs chronologisch zusammenzufassen.
Aus Marians Mails wisst ihr sicher noch, dass uns (schon am 29.06.) Klaus Strüber vom Hof Hollergraben besucht hat, um sich mit uns zusammen Gedanken zu Solidarischer Landwirtschaft zu machen. Dabei ging es zum Einen um die Rolle solidarischen Wirtschaftens im globalen Kontext, zum anderen darum gemeinsam zu greifen, was die Beteiligten der beiden Solidarischen Projekte in Leipzig (Rote Beete in Sehlis und die Solidarische Feldwirtschaft in Stünz) und die aus Dresden angereisten Projektstarter in ihren jeweiligen Projekten sehen, was sie erwarten und wohin sie wollen. In Kleingruppen haben wir unsere Gedanken zusammengetragen und sind gespannt, wie sie sich weiterspinnen werden und was daraus entsteht.
Am 26.06. haben wir mit einer bunten Schar Kinder die Kindergärtnerei eröffnet, erste Kürbisse gesteckt, Ringelblumen und von Thomas gespendete Minze gepflanzt. Bei der Vorbereitung des Beetes haben sich Eugen und Daniela verausgabt und bis zum ersten großen Regen sah es auch wirklich sehr schön aus dort am unteren Feldende. Da nun leider die Schar Kinder eine sehr junge und am regelmäßigen mitgärtnern nicht ganz so interssierte war mussten Mathilda, Hannah und ich diese Woche eine ganze Schubkarre Unkraut vom Beet räumen und Eugen nochmal mit der Kralle ran. Vielleicht wächst die momentan sporadisch zweiköpfige Kinder-Gaertner-Gruppe ja bis zur Spinat-Aussaat doch noch auf eine regelmäßig fünf- bis achtköpfige an. Oder sät mit mir Getreide. Oder so..
Am Tag nach Klaus´Besuch fand rund um die Emmauskirche das Stünzer Parkfest statt, auf dem Valentin und ich mit Kindern Musikintrumente aus Feldmaterialien bauten und einigen Interessierten von Solidarischer Feldwirtschaft und Kinder-Gaertnerei erzählen konnten.
Vom 21. bis 24.07. war meine Lehrlings-Gruppe (das 1.Lehrjahr der „Freien Ausbildung im Osten“) auf dem Linkhof zu Gast und nutzte auch die Gelegenheit das Feld zu besuchen, wo Valentin und Marian sich als hervoragende Gastgeber zeigten und uns mit der von Eugen und Marian gekochten Bohnensuppe nicht nur viel Zeit schenkten, sondern auch ein wirklich vorzügliches Mahl.
Ansonsten gibt es zu berichten, dass Valentin uns tatsächlich am Donnerstag in Richtung Kleve verlassen hat und jetzt schon fehlt, die beiden Zwiebelbeete geräumt sind, die Kartoffeln wunderbar geblüht haben, längst verblüht sind, sich gegen die Kartoffelkäferplage behaupten konnten (mit Hilfe fleißiger Kartoffelkäfer-Sammler) und ab nächster Woche langsam geerntet werden können. Dass die Sonnenblumen im Kürbisbeet fast schon nach Wald aussehen, die ersten Zucchinis reif waren, das mittlerweile ehemalige Erbsenbeet schon bald voller Zuckerhut und Spinat stehen wird, der Sellerie gemulcht ist, die Pastinaken leider wieder nicht gut aufgegangen sind und die Möhren und der Fenchel, mit dem wir die spärlichen Reihen aufgefüllt haben, immernoch auf sich warten lassen, dafür aber auch schon Gemüseüberschüsse verkauft werden konnten (Erbsen, Bohnen, Zucchini).
Der Ausblick auf nächste Woche:
20 junge Gärtner und Landwirte aus Bulgarien werden zu Gast sein und uns die ganze Woche lang, von 9-16 Uhr, auf dem Feld begleiten. Geplant ist mit jeweils einer Feld- Geländepflege- Bau- und Neubeetgewinnungsgruppe folgendes anzugehen:
Feldgruppe
Kräuter verpflanzen
Kräuterbeet jäten und rundherum freisicheln
Roggen- und Ackerbohnensaatgut gewinnen
Tulpen und andere Blumen verpflanzen
Mangold, Salat, Brokkoli, Kohlrabi etc. hacken
Baldrian und Salat pikieren
Buschbohnen räumen
Tomaten pflegen (mulchen, ausgeizen, hacken und düngen)
Paprika jäten und pflegen
Erdbeeren verpflanzen und jäten
Beerenobst aus Töpfen pflanzen
Ackerbohnen in Lücken stecken
Geländepflegegruppe
rund um das Kräuterbeet sensen
Hecke zurückschneiden und rundherum sicheln
Brombeere am Goetheweg schneiden
vor Gartenzaun hacken
Äste aus den Brombeeren auf Holzsammelplatz räumen
Ahorn fällen
Holzstapel aus dem Garten aufs Feld bringen
Hartriegel schneiden
Jauchematerial sammeln
Baugruppe
Badewanne säubern und in die Hecke stellen
Kaninchenauslauf und Rückzugshäuschen bauen
Platz für festes Kaninchenhaus vorbereiten (Brombeeren ausgraben, hacken, Platten in Sand verlegen)
Sitzgelegenheiten bauen
Geräteaufhängung reparieren
Beeteneugewinnungsgruppe
Beet für Beerenobst anlegen
Morgens wird es immer eine Stunde lang Zeit geben über das Projekt und verschiedene gärtnerische Themen zu sprechen (9-10 Uhr), von 12-13 Uhr wird Mittagspause sein. Wer sich vorstellen kann in einer der Gruppen mitzuarbeiten, eventuell ein wenig anzuleiten, weil er/sie etwas schon gemacht hat, ist allerherzlichst willkommen und wäre uns eine große Hilfe! Dann gäbe es wahrscheinlich ein bisschen weniger Gewusel und alle könnten gleichzeitig anfangen.
Und zu guter Letzt möchte ich nochmal daran erinnern, dass sich bitte alle in die von Marian verschickte doodle-Liste eintragen, weil es für uns sonst wirklich nicht möglich ist zu wissen an welchem Tag wir angebrachterweise wieviel ernten. Bitte entscheidet euch also für einen der beiden Tage, oder dafür euch euren Anteil Etappenweise abzuholen (1/2 montags, 1/2 donnerstags).
Und hier die Bilder der letzten Zeit zum anschauen und die Entwicklung selber entdecken:
1 Comment
Niniundihrefreunde · 3. August 2013 at 11:18
Die kleine M. mit der Sonnenbrille und der Hacke ist einfach genial. Ich werde nächste Woche einen Tag ganz freu haben, welcher weiß ich noch nicht genau, wahrscheinlich Mittwoch (das entscheide nicht ich). Da würde ich mich für die Feldgruppe oder die Beetneuanlegegruppe interessieren. Ansonsten kann ich ab 16/17 Uhr immer mal. Wir kommen dann einfach rum.
Liebe Grüße J. und T.