Liebe GemüseliebhaberInnen,
nun habe ich es viele Wochen nicht geschafft zu berichten, was nicht daran liegt, dass so viel zu tun ist auf dem Feld; sondern eher daran; dass eben nicht mehr so viel passiert. Doch nun hat sich auf alle Fälle genug getan, dass ich ausführlich davon schreiben kann. Ich fange mal Ende November an, als es den ersten richtigen Frost gab, und der Boden unter den Füßen nicht mehr nachgegeben hat. Ein schöner klarer, sonniger Morgen war es, als wir alle Chicorée-Wurzeln ausgegraben haben. Anschließend haben wir die Blätter entfernt und die Wurzel eingekürzt, um sie dann in Eimer zu stecken und mit Sand zu bedecken und zu treiben. (Als wir zuletzt im Keller nachschauten, waren schon die ersten gelben Spitzen zusehen – im neuen Jahr wird’s also Chicorée geben!)
Ganz besonders ist es auch die gefrorenen Kristalle zu betrachten, wenn alle Konturen so klar erscheinen. Auf den unteren Bildren sieht man zum einen Wurzelpetersilie, Haferwurz und Pastinaken, welche im Kleingarten stehen; sowie ein recht frisch eingesätes Getreidebeet (neben dem Kohl, welcher zu diesem Zeitpunkt noch stand).
Die Kohlernte erfolgte in zwei Etappen. Zunächst einmal waren der Wirsing, sowie Lagerkohlrabi (Superschmelz) und Kohlrüben (auch Wruke genannt) dran und dann etwa eine Woche später haben wir recht spontan (da mehrere Tage hintereinander -6°C angesagt gewesen waren) den Weis-, Rot-, und Spitzkohl geerntet,welche sich nun im Keller türmen.
Ja, während die Kaninchen noch recht lange auf dem Feld herumgesprungen sind was sie auch gut vertragen haben, da sie sich ein sehr dichtes Winterfell zugelegt haben (nun sind sie zu Marian auf den Balkon in einen schönen,geräumigen Stall umgezogen); haben wir es uns im Keller „gemütlich“ gemacht, zumindest mittwochs.
Ansonsten waren die Tage eher grau, regnerisch und windig und am liebsten wäre ich leicht wie eine Feder gewesen,oder hätte gern schweben gekonnt, um beim Betreten des Feldes nicht einzusinken. Doch viel zu tun haben wir direkt auf den Beeten auch nicht mehr. Scheinbar ohne Ende haben wir Gründüngung ausgesät, teilweise auch schon recht spät, doch sind auch diese, wie hier das Klee-Gras (auf dem ehemaligen Spinatstück, welches nun auch zwei Jahre stehen wird) noch sehr gut aufgegangen.
Zudem haben wir alles, was wir an Mulchmaterial finden konnten zusammen getragen, doch konnten wir damit gerade mal, vielleicht 1/4 des zukünftigen Zwiebelbeetes bedecken (doch immerhin!) Die Kräuter sind nun zugedeckt und der Kompost ist schön aufgesetzt. Den Kompost haben wir dieses Jahr auch endlich präpariert, teilweise mit selbst hergestellten, vegetabilen Präparaten (Löwenzahn,Eichenrinde, Brennnessel, Kamille, Schafgarbe, Baldrian). Zudem haben wir es geschafft das Schachtelhalm-Präparat auszubringen, welches vorbeugend gegen Pilzerkrankungen (wie z.B. die Krautfäule bei den Tomaten, welche sich dieses Jahr so massiv bei uns ausgebreitet hatte) angewendet wird.
An irgendeinem der letzten windigen Tage hat es noch eine kleine Überraschung gegeben- und das Kompostklo ist in Richtung Hartriegel gewandert. Höchste Zeit wird es also, die Bauarbeiten daran fortzusetzen, im nächsten Jahr. Schon seit einiger, langer Zeit hatten wir uns das Projekt „Garten schick“ vorgenommen und haben nun in der letzten Woche damit begonnen, d.h. wir haben alle Baumschosser entlang des Gartenzaunes (es waren ziemlich viele) ausgegraben, sowie zwischen Apfel- und Kirschbaum vor der Wekstattlaube und seit dem ist der Kleingarten deutlich größer geworden! Um ihn noch ein bisschen zu pflegen, könnte man noch die Brombeere rausmachen, den alten Kompost auflösen, den Ahorn hinter der Küchenlaube ausgraben usw. Es ist wirklich kurios, denn es fällt immer noch etwas ein, was man noch machen könnte. Die Geländepflege bietet dafür ein weites Feld.
Doch nun kehrt erst einmal Ruhe ein. Zwischen Weihnachten und Heilige Dreikönig machen wir Pause. In der letzten Woche haben wir jedoch schon die Anbauplanung für das Kommende Jahr 2015 vorbereitet und sind sozusagen gut vorbereitet (gärtnerisch gesehen, was z.B. das Land finden oder auf der Fläche bleiben betrifft, sind für nächstes Jahr noch ein paar Wünsche offen….)
In diesem Sinne wünsche ich alles schöne Feiertage, einen guten Rutsch, Erholung und Ruhe. Bis zum nächsten Jahr, es grüßt, Charlotte
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